"Wir wollen einen sanften Tourismus"

Projekt Waldnaabaue soll Natur erlebbarer machen – Neuer Parkplatz bei Großensterz

"Wir wollen die Waldnaabaue und damit die Natur erlebbarer machen", sagte Bürgermeister Roland Grillmeier, als er gemeinsam mit dreißig CSU-Mitgliedern am Samstagmorgen bei Großensterz startete. Ziel der rund acht Kilometer langen Wanderung war es, den Mitterteicher Bereich besser kennen zu lernen.

Gestartet wurde beim neu zu schaffenden Parkplatz, der am Eingang zum Waldgebiet bei Großensterz entstehen soll. In seiner kurzen Begrüßung sprach Bürgermeister Roland Grillmeier von bis zu 90 Prozent Fördermittel, die für dieses Projekt zur Verfügung stehen. Auch im Bereich Mitterteich sind einige Maßnahmen geplant. So soll in Kleinsterz, auf privater Initiative, eine Fischstube entstehen. Der Bürgermeister betonte, "wir wollen einen sanften Tourismus, wobei die Vermarktung das A und O sei". Hier seien auch die Kommunen gefordert, mit einzusteigen.

Mit dabei war Thomas Kurzeck, Beauftragter des Landratsamtes für das Projekt "Waldnaabaue", er ist seit 2000 für die Durchführung des Projektes zuständig. Kurzeck betonte, "das Projekt Waldnaabaue ist nicht nur der Bereich Tirschenreuth, sondern er besteht zu gut einem Drittel aus den Bereichen Mitterteich und Leonberg". Während der Tirschenreuther Bereich von Teichen geprägt ist, ist der Mitterteicher Bereich vom Wald geprägt. Das Kerngebiet der Waldnaabaue umfasst rund 1800 Hektar. Kurzeck erläuterte, dass rund die Hälfte der Flächen in Staatsbesitz ist. Zwischenzeitlich ist es gelungen, etwa 180 Hektar herauszutauschen, diese befinden sich im Besitz des Projekts. Weitere Gespräche mit den Grundstücksbesitzern laufen. Als Hauptaufgaben sah Kurzeck den Grunderwerb an, damit diese Flächen dauerhaft für das Projekt gesichert werden. "Wenn wir im Besitz dieser Fläche sind, lässt sich später ein Schutzgebiet leichter ausweisen", sagte Kurzeck weiter.

Vor dem Eintritt in das Waldgebiet wies Kurzeck auf den noch zu schaffenden Parkplatz hin, der bei Großensterz entstehen soll. Damit solle "wildes Parken" am Eingang in die Waldnaabaue verhindert werden.

Beim anschließenden Rundgang erläuterte Kurzeck den Teilnehmern, dass die Zisterzienser aus Waldsassen bereits im 12. Jahrhundert hier auf einer Fläche von rund zehn Hektar Teiche angelegt haben. Sie haben hier aktiv Fischzucht betrieben. Kurzeck sah dies als eines der wichtigsten Bereiche des Naturschutzprojekts. Hier solle auch ein Moorlehrpfad entstehen. Die Staatsforsten haben bereits Mitte der 90er Jahre begonnen, dieses Bereich zu vermooren. In der Zwischenzeit ist eine interessante Moorlandschaft entstanden, die als Niedermoor oder Zwischenmoor bezeichnet wird. Kurzeck wusste zu bereichten,  hier leben Tierarten wie Moorfrosch oder die Moorlibelle. In diesem Abschnitt sollen auch ein Aussichtsturm und eine Art Moorlehrpfad entstehen. Besucht wurden noch die Kainzbachwiesen, die Steinteiche, ehe die Wanderung wieder nach Großensterz zurückführte. Den Teilnehmern boten sich interessante Einblicke in eine wunderbare und erhaltenswerte Naturlandschaft. Allerdings wurde auch klar, dass es noch viel zu tun gibt.

Text und Bilder: Josef Rosner

 

Thomas Kurzeck (rechts) und Bürgermeister Roland Grillmeier erläuterten die derzeitigen Pläne für das Projekt "Waldnaabaue", insbesonders für den Mitterteicher Bereich.

 

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