"Auftragslage ist extrem gut"

Hör-Geschäftsführer blickt optimistisch in die Zukunft - Rund 120 Mitarbeiter in Mitterteich

Voller Optimismus sind die Verantwortlichen der Firma Hör Technologie, die Gründer Albrecht Hör im Herbst an ein Konsortium verkauft hat. "Die Auftragslage ist extrem gut", betonte jetzt Geschäftsführer Dietmar Wohlfahrt, als er eine Delegation der Mitterteicher CSU sowie MdL Tobias Reiß am Standort im Birkigt empfing.

Bürgermeister Roland Grillmeier gab zu bedenken, dass Hör Technologie nach Schott der zweitgrößte Arbeitgeber in der Stadt sei, weshalb natürlich großes Interesse an der aktuellen Situation bestehe. "Hör ist ein wichtiges Stück Mitterteich", so Grillmeier. Dietmar Wohlfahrt, der unter anderem 15 Jahre lang als Geschäftsführer von Constantia Hueck Folien tätig war, kenne er schon lange durch das gemeinsame Wirken im Verwaltungsrat der Sparkasse Oberpfalz Nord. "Ich bin durch Zufall mit Herrn Hör zusammengekommen", informierte Dietmar Wohlfahrt. "Er hatte gewisse Unterstützungsbedürfnisse." Bekanntlich gebe es in der Familie von Albrecht Hör keinen Betriebsnachfolger. Dass die Gespräche letztlich im Erwerb des Unternehmens münden würden, sei anfangs gar nicht absehbar gewesen.

In der Region verwurzelt

Dietmar Wohlfahrt, der aus Rothenstadt stammt, steht nun an der Spitze des Investoren-Konsortiums aus der VR-Equitypartner GmbH (Eigenkapitalfinanzierer der Volks- und Raiffeisenbanken), Bayerischer Beteiligungsgesellschaft (BayBG) und dem weiteren Geschäftsführer Dr. Hilmar Brödler. Wohlfahrt stellte klar, dass es sich bei den Koinvestoren keinesfalls um "klassische Heuschrecken" handle und die Verantwortlichen in der Region verwurzelt seien. Gemeinsam habe man ein schlüssiges Konzept ausgearbeitet. Der Geschäftsführer verhehlte nicht, dass es bei Hör Technologie auch "ein bisschen was zu richten" gebe. Der gesamtwirtschaftliche Einbruch 2008/2009 habe sich nachhaltig ausgewirkt. Nun stünden vor dem Hintergrund der positiven Auftragslage größere Investitionen und grundlegende Veränderungen an. "Wir werden in Sachen IT alles neu machen, das kostet Millionen."
Peter Helwig, Leiter der Bereiche Vertrieb und Technik, ging näher auf die aktuelle Produktpalette ein. Deutlich zurückgefahren habe das Unternehmen das Engagement im "Risiko-Bereich" Serien-Automobile. Dessen Anteil am Umsatz sei in fünf Jahren von 40 auf 18 Prozent gesunken. Entsprechend ausgebaut habe Hör Technologie die Fertigung von Getriebeteilen und Komponenten für andere Branchen. So finden sich Hör-Erzeugnisse verstärkt in Kleinflugzeugen, Prototypen und Spezialmaschinen. "Das sind fast alles Weltmarktführer", so Helwig über die Kunden.
Von enormer Bedeutung sei nach wie vor der Motorsport. "Wir haben hier sehr langfristige Engagements", versicherte Helwig. Unter anderem beliefere Hör zwei Formel-1-Teams. Hinzu komme ein bis 2021 laufender Vertrag zur Lieferung von Getriebeteilen für den Seriensportwagen eines bayerischen Autoherstellers.

Auf Nachfrage der CSU-Besucher informierte Dietmar Wohlfahrt, dass in Mitterteich inzwischen etwa die Hälfte der rund 250 Hör-Mitarbeiter tätig sei. Seit Anfang des Jahres arbeite der Großteil der Verwaltungskräfte im Birkigt. Fachkräfte seien inzwischen nicht mehr so schwer zu finden wie noch vor einigen Jahren. Eine Expansion, wie sie Albrecht Hör noch vor der weltweiten Wirtschaftskrise in Aussicht gestellt hatte, sei vorerst kein Thema.

Text: Udo Lanz (DER NEUE TAG), Bild: privat

 

 

   

Gemeinsam besichtigen die Mitterteicher CSU, FU und JU die Firma „HÖR-Technologie“ im Birkigt. Geschäftsführer Dietmar Wohlfahrt führte durch den Betrieb.

 

 

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