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"Wir platzen aus allen Nähten"

Behindertenwerkstätte St. Elisabeth will erweitern - Staatssekretär Markus Sackmann sichert Unterstützung zu

"Wir platzen aus allen Nähten, ein Erweiterungsbau ist dringend erforderlich", sagte Werkstattleiter Josef Fick zu Sozialstaatssekretär Markus Sackmann, der am Freitag zu Besuch war. "Ein Erweiterungsbau kostet viel, wir hoffen auf Fördermittel vom Freistaat Bayern", sagte Josef Fick. Die Bauarbeiten sollen möglichst zeitnah beginnen, wünschte sich Fick.

Begrüßt wurde Markus Sackmann von Prälat Josef Schweiger und Hans Horn, Geschäftsführer der KJF-Werkstätten in der Diözese. Prälat Schweiger nannte den geplanten Erweiterungsbau dringend notwendig, auch weil alle Plätze bereits voll belegt sind. "Die Entwicklung hat gezeigt, die Einrichtung in Mitterteich ist sehr wichtig. Hier sorgen behinderte Mitarbeiter durch ihrer Hände Arbeit für ihren Lebensunterhalt". Prälat Schweiger nannte die Mitterteicher Werkstatt eine der besten in der gesamten Diözese. Hans Horn berichtete, dass die Katholische Jugendfürsorge insgesamt acht solcher Einrichtungen in der Diözese unterhält. Über 1000 behinderte Mitarbeiter finden hier Arbeit und Lohn. Als Grund für die Erweiterung in Mitterteich nannte Horn den akuten Platzmangel und die immer größer werdende Nachfrage an Arbeit. Horn sprach von den Werkstätten als einem starken Partner für die Wirtschaft. Umso unverständlicher sei, dass die Dauer des Zivildienstes auf sechs Monate zurückgefahren wurde. "Unsere Zivildienstleistenden bringen Schwung in unsere Einrichtung", war Horn voll des Lobes.

Markus Sackmann sah in der Verkürzung des Wehr- und Zivildienstes ein falsches Signal. "In sechs Monaten könne wenig bewirkt werden". Allerdings sah er derzeit keine Mehrheit in Berlin, die für eine Änderung spricht. Dank und Anerkennung zollte er den Mitarbeitern in der Behindertenwerkstatt in Mitterteich und bekundete seinen Respekt für die Leistungen, die hier erbracht werden. "Ich erlebe Menschen, die sich mit einem Herz für Menschen einsetzen", sagte Sackmann und betonte, dass der Etat im Sozialministerium nicht gekürzt wurde, sondern sogar über sechs Prozent stieg. 

Bürgermeister Roland Grillmeier erinnerte daran, dass am Sozialstandort Mitterteich die Förderschule, das Wohnheim und die Behindertenwerkstatt Hand in Hand arbeiten. Gefördert wird dies durch den fließenden Übergang von der Schule in die Einrichtung. Grillmeier sprach bei den segensreichen Einrichtungen von Partnern der Stadt. Markus Sackmann dankte er für seinen erneuten Besuch in der Stadt und überreichte als Dank den Jubiläumstaler der Stadt.

Werkstattleiter Josef Fick erinnerte an die 1993 eingeweihte Werkstatt, damals arbeiteten 37 behinderte Mitarbeiter. Heute finden 165 behinderte Mitarbeiter Arbeit, dazu kommen noch 35 Mitarbeiter in "normalen Arbeitsverhältnissen". Die Belegschaft des Hauses ist jung, "unsere Mitarbeiter sind zwischen 25 und 40 Jahre alt". Dreißig Prozent der Mitarbeiter wohnen im benachbarten Wohnheim, wobei die Tendenz steigend ist. "Wir sind ein guter Arbeitgeber und schaffen neue Arbeitsplätze", zeigte sich Fick stolz. Tragende Säulen seien die Küche, wir stellen täglich bis zu 1100 Mittagessen her, sowie die Wäscherei und die Werkstatt. In der Wäscherei wird richtig gearbeitet, sagte Fick. "Wir waschen für Altenheim, Hotels und Sibyllenbad". Stark zugenommen hat im Werkstattbereich die Arbeit für die Solarindustrie, "dieses ist der Schlager schlechthin", sagte er.

Markus Sackmann sah die Notwendigkeit des Erweiterungsbaus außer Frage und sicherte seine Unterstützung zu. Die Frage des vorzeitigen Baubeginns sollte kein Problem sein. Anschließend führte Werkstattleiter Josef Fick die Gäste durch die Einrichtung, diese zeigten sich stark beeindruckt, von der Arbeits- und Lebensfreude der Mitarbeiter.

 

Text u. Bilder: Josef Rosner

 

Werkstattleiter Josef Fick (links) erläuterte den Gästen die Pläne für den Erweiterungsbau der Elisabeth-Werkstätten. Mit dabei waren (von rechts) Sozial-Staatssekretär Markus Sackmann, Prälat Josef Schweiger, Hans Horn, MdL Tobias Reiß, Bürgermeister Roland Grillmeier und stellvertretender Landrat Franz Stahl.

Beim Rundgang überzeugten sich die Ehrengäste von den großartigen Leistungen der behinderten Mitarbeiter in den Werkstätten, die allerorts große Beachtung finden. In Mitterteich finden 165 behinderte Mitarbeiter eine sinnvolle Beschäftigung.

Markus Sackmann (mitte) erhielt zur Erinnerung den Jubiläumstaler der Stadt Mitterteich.

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