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Kleine Betriebe ringen um Nachwuchs

Landtagspräsidentin Barbara Stamm im Gespräch mit Handwerksbetrieben – „Keiner darf auf der Strecke bleiben“

„Viele junge Leute wollen keine Ausbildung in kleinen Betrieben. Wir müssen nehmen was übrig bleibt“, mit solchen Meinungen musste sich Landtagspräsidentin Barbara Stamm bei ihrem Gespräch mit Vertretern des Handwerks auseinandersetzen. Eine weitere Forderung des Handwerks war, die Kinder in der Schule früher auf ihre Berufsausbildung vorzubereiten.

Landtagspräsidentin Barbara Stamm machte deutlich, dass sie sich für eine Stärkung des Mittelschulbereichs einsetzt. In Zusammenarbeit mit dem Handwerk soll dieser Schulzweig gestärkt werden. Für die anwesende Handwerkerschaft machte Wilhelm Forster deutlich, „auch wir brauchen junge Menschen mit Geist“. Forster bedauerte, dass heute junge Menschen nicht mehr schmutzig werden wollen und dafür einen Beruf im Büro vorziehen. Frau Stamm sagte dazu, dass die weiterführenden Schulen oftmals überbewertet werden, „wir brauchen alle Schularten, um unsere Berufszweige besetzen zu können“. Wilhelm Forster legte den Finger in die Wunde und sagte, „größere Betriebe habe es bei der Suche nach jungen Mitarbeitern leichter. Sie können sich dort beruflich weiterentwickeln, während bei kleineren Betrieben der berufliche Aufstieg eher begrenzt ist“. MdB Albert Rupprecht befürchtete, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. „50 Prozent unserer Schüler besuchen eine Hochschule, dabei bräuchten wir nur rund 25 Prozent Akademiker. Diese hohe Zahl an Studenten fehlt uns bei den Handwerksbetrieben“. Eine Lanze brach Rupprecht für die duale Ausbildung als Erfolgsmodell. Bürgermeister Roland Grillmeier wusste von den Problemen der Mittelständler. Gefordert seien vor allem die Mittelschulen, sich schon früher um die berufliche Zukunft ihrer Schüler zu kümmern. Schon ab der fünften Klasse sollten die Kinder auf das Berufsleben vorbereitet werden. Barbara Stamm wusste von der Problematik und sagte, „keiner darf auf der Strecke bleiben“ und forderte eine noch engere Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft. Ins Gespräch brachte sie die Ganztagsschule, sie könne ein zukunftsbringendes Modell sein. 2. Bürgermeister Karl-Heinz Ernstberger, selber über vier Jahrzehnte erfolgreich im Schuldienst, sagte, „viele Eltern und ihre Kinder haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt“. Kritisch äußerte sich Ernstberger über eine Ganztagsschule. Ohne personelle Aufstockung sei diese Schule zum Scheitern verurteilt. Frau Stamm meinte dazu, „eine Gebundene Ganztagsschule könnte eine Möglichkeit sein. Dieses durchzusetzen, sei allerdings schwierig“. Stefan Richter, vom gleichnamigen Mitterteicher Elektrobetrieb, forderte mehr Praxisbezug für die Schulen an den Schulen. Schreinermeister Helmut Weiß sagte, „ohne Praktikum stelle ich keinen Auszubildenden ein“ und verwies auf sein Erfolgsmodell. Ans eigene Herz klopfte der Konnersreuther Unternehmer Peter Andritzky, der eine gewisse Schuld auch bei den Unternehmen sah, die auch mehr für ihre eigene Attraktivität tun sollten. „Wir müssen mehr dafür arbeiten, junge Leute von attraktiven Handwerksbetrieben zu überzeugen, dann kommen sie auch zu uns“.

Barbara Stamm nahm die Anliegen der Mitterteicher Handwerksbetriebe mit und versicherte, dass sie in den weiteren Beratungen der Staatsregierung mit einfließen werden.

Text und Bilder: Josef Rosner

  

Barbara Stamm (4. von rechts) im Gespräch mit den Vertretern des Handwerks und der heimischen Politik.

Bayerns Landtagspräsidentin Barbara Stamm (6. von rechts) besuchte die Schreinerei von Helmut Weiß (3. von rechts). Mit im Bild die Familie Weiß, die Vertreter der hiesigen Handwerkerschaft, Bürgermeister Roland Grillmeier (4. von links), sowie die CSU-Mandatsträger.

 

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